Dank des deutschen Sozial- und Gesundheitssystems ist die gesetzliche Krankenkasse meist ein treuer Begleiter. Knappe 34 Millionen Arbeitnehmer sind Pflichtmitglieder der GKV. Auf der monatlichen Gehaltsabrechnung schlägt der Grundbeitrag für sie mit 14,6 Prozent zu Buche. Davon übernimmt der Arbeitgeber anteilig die Hälfte. Wie aber kommen unsere Gelder zum Einsatz, wenn es um die Gesundheit im Arbeitsalltag geht?

„230 Mrd.€ gaben die gesetzlichen Krankenversicherungen im Jahr 2017 insgesamt aus.“
( Statista 2019 )

Das neue Präventionsgesetz

Die so genannten „Volkskrankheiten“ sind derzeit für ca. 70% des Krankheitsgeschehens verantwortlich. Zusammen mit der demographischen Entwicklung, den niedrigen Geburtenraten und einer steigenden Lebenserwartung wurde der Bedarf Prävention fest im Gesundheitssystem zu integrieren immer größer. Anfang 2016 trat daraufhin endlich das neue Präventionsgesetz in Kraft. Obwohl überwiegend noch nicht in der Praxis angekommen, sollten Unternehmen proaktiv ihre Möglichkeiten ausloten, um die zusätzlich vorhandenen Gelder zu nutzen.

Mehr Budget für BGM

Eine Folge des neuen Gesetzes ist das erhöhte Budget der gesetzlichen Krankenversicherungen für betriebliche Gesundheitsförderung (BGF). Seit Januar 2016 sind Krankenkassen verpflichtet jährlich mindestens 2€ je Versichertem in BGF zu investieren.

Vermehrte Einbindung von Betriebsärzten

Betriebsärzte dürfen  nun auch Präventionsempfehlungen geben, die von der GKV bei der Entscheidung über die Erbringung von Leistungen berücksichtigt werden müssen. Außerdem sollen sie Fachkräften für die Konzeption und Durchführung der Arbeitssicherheit zur Seite stehen.

Boni

Unternehmen, die sich für die Gesundheit ihrer Mitarbeiter engagieren, können von der GKV mit einem Bonus entlohnt werden.

Leistungen der Krankenkasse

Neben den Arbeitgeberleistungen und deren steuerlichen Vorteilen, wie der Förderung nach $20/20a SGB V (5. Sozialgesetzbuch), dem „500-Euro-Paragraph“ oder der Freigrenze für Sachbezüge, bieten auch die Krankenkassen Leistungen hinsichtlich betrieblicher Gesundheitsförderung an. Dieses beinhalten unter anderem Analysetools, Unterstützung beim Aufbau von Projektmanagement, Moderation von Gesundheitszirkeln, Umsetzung verhaltenspräventiver Maßnahmen und Fortbildungen von Multiplikatoren.

GKV-Koordinierungsstellen

Regionale Koordinierungsstellen der GKV bieten Unternehmen durch wählbare Berater Unterstützung an.

Betriebliche Krankenversicherungen (bKV)

Ein anderer Ansatz ist die Ergänzung der GKV durch eine betriebliche Krankenversicherung, die der Arbeitgeber für seine Mitarbeiter abschließt und in der Regel auch finanziert. Diese fungiert als Zusatz zum gesetzlichen Versicherungsschutz und bietet dem Arbeitnehmer diverse Extraleistungen.

Vorteile für Arbeitgeber

Die bKV bietet einem Unternehmen zahlreiche Vorteile. So können nicht-monetäre Vergütungen eine sinnvolle Alternative zur Gehaltserhöhung sein und reduzieren Fehlzeiten bei gleichzeitigem Imagegewinn. Außerdem sind die Kosten für betriebliche Krankenversicherung als Betriebsausgaben von der Steuer absetzbar.

Vorteile für Arbeitnehmer

Auch für Arbeitnehmer tun sich Vorteile auf. Die bKV bietet einen sofortigen Versicherungsschutz mit etwaiger Familienabsicherung zu günstigen Konditionen. Zudem schließt sie Versorgungslücken der gesetzlichen Krankenversicherung bei niedrigen Kosten.

 

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